UFO - Definition und Klassifikation

Ein "UFO" ist kurz gesagt ein "Unidentifiziertes Fliegendes Objekt",
dessen Natur, Herkunft, Beschaffenheit, usw. unter Berücksichtigung aller zur Verfügung stehenden Fakten nicht konventionell erklärt werden kann.
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Einige verschiedene Definitionen des Begriffs “UFO”
(laut: www.ufo-information.de)

Ein UFO ist jedes in der Luft befindliche Objekt, das aufgrund seines Verhaltens, seiner aerodynamischen oder ungewöhnlichen Eigenschaften nicht auf irgendeinen gegenwärtig bekannten Flugzeug- oder Raketentyp passt oder nicht als ein bekanntes Objekt positiv identifiziert werden kann.
(Definition des Air Technical Intelligence Center der US Air Force 1954 in der “Air Force Regulation 200-2")

Ein nicht identifiziertes fliegendes Objekt ist der Anstoß für einen Bericht, der von einer oder von mehreren Personen abgegeben wird, wonach diese etwas am Himmel ... gesehen haben, das der Beobachter nicht als natürlichen Ursprungs identifizieren konnte und das ihm so rätselhaft erschien, dass er sich entschloss, hierfür einen Bericht an die Polizei, Regierungsbeamte, die Presse oder vielleicht an einen Vertreter einer privaten Organisation ... zu richten.

(Definition im Condon-Report von 1969 (Abschlussbericht zum UFO-Projekt an der Universität von Colorado))

Ein UFO ist die mitgeteilte Wahrnehmung eines Objektes oder Lichtes am Himmel oder auf dem Land, dessen Erscheinung, Bahn und allgemeines dynamisches und leuchtendes Verhalten keine logische, konventionelle Erklärung nahe legt und das rätselhaft nicht nur für die ursprünglich Beteiligten ist, sondern nach genauer Prüfung aller vorhandenen Indizien durch Personen, die technisch dazu in der Lage sind, eine Identifizierung nach dem gesunden Menschenverstand vorzunehmen, falls eine solche möglich ist, unidentifiziert bleibt.

(Prof. J. Allen Hynek, Astronom, Berater beim Projekt Bloobook der US Air Force und Gründer des Center for UFO-Studies)


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Übersicht und Zusammenfassung


UFO 
  • ist eine Abkürzung für unidentifiziertes fliegendes Objekt (engl. Unidentified Flying Object).
  • der Begriff  entstammt ursprünglich der amerikanischen Luftfahrtterminologie und wurde 1952 bei der US-Luftwaffe auf Anregung von Captain Edward J. Ruppelt, damaliger Leiter des Projekts "Bloobook", um den zuvor gebräuchlichen Begriff der "fliegenden Untertasse" abzulösen, da dieser die Vielfalt der Sichtungen nicht ausreichend beschreibe. (1)
  • (manchmal stattdessen auch UAP (Unidentified Aerial Phenomenon / Unidentified Aerospace Phenomena)). (2)
  • gemeint sind Phänomene, die von Beobachtern als fliegend wahrgenommen werden und nicht eindeutig identifiziert werden können.
  • Umgangssprachlich wird der Begriff heute sehr häufig als Bezeichnung für Raumfahrzeuge hypothetischer außerirdischer Lebewesen verwendet
  • Es wird seriöser Weise (im deutschsprachigen Raum, eingeführt von MUFON-CES) unterschieden in "UFOs im weiteren Sinne"  und "UFOs im engeren Sinne" (1)

  • UFO im weiteren Sinne (oder auch IFO - identifiziertes Flugobjekt) (1)
    • Solche Sichtungen sind zunächst nicht identifiziert und erscheinen rätselhaft, können aber durch eine Analyse auf konventionelle Objekte oder atmosphärische Phänomene zurückgeführt und somit identifiziert werden. 
    • Solche Objekte oder Phänomene werden durch sogenannte UFO-Stimuli zunächst als UFOs wahrgenommen
      • aus einem UFO wird nach erfolgter Identifizierung ein IFO
      • ein zuvor wahrgenommenes UFO wurde durch einen UFO-Stimulus als solches wahrgenommen
      • der Stimulus war ein UFO im weiteren Sinne und ist nun ein IFO
    • „UFOs im weiteren Sinne“ machen den größten Teil von UFO-Sichtungen aus
    • geprägt wurde der IFO-Begriff durch den amerikanischen UFO-Forscher Allen Hendry in seinem UFO-Handbook. Die frühere »Deutsche UFO/IFO-Studiengesellschaft« (DUIST) verwandte den Begriff abweichend als »interplanetarische Flugobjekte«. (1)

  • UFO im engeren Sinne 
    • sind auch nach einer Analyse nicht eindeutig erklärbar
    • für diese UFO-Fälle gibt es Erklärungsversuche in Form von Hypothesen
    • die populärste Hypothese für diese UFOs ist die der außerridischen Fluggeräte 

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Weitere Begriffe


Flying Saucer - Fliegende Untertasse  (1)
Der geläufige, umgangssprachliche Begriff der "Flying Saucer" (dt.: "fliegende Untertasse") wurde erstmalig bereits 1878 anlässlich der Sichtung von John Martin am 02.01.1878 bei Denison, Texas erwähnt. Einzug in den allgemeinen Sprachgebrauch fand der Ausdruck jedoch nach der bekannten Sichtung von Kenneth Arnold am 24.06.1947 im Luftraum über dem US-Staat Washington, wo er von einem Journalisten aufgrund der Schilderung Arnolds gebraucht wurde. Auch die US Air Force verwendete anfangs diesen Begriff, bis er 1952 vom Begriff UFO ersetzt wurde. Auch wenn der Begriff der fliegenden Untertasse heutzutage meist als Synonym für ein "außerirdisches Raumschiff" verstanden wird, so war er ursprünglich lediglich auf die typische Form bezogen.

USO (1)
Im bzw. unter Wasser befindliche Objekte werden als "Unidentified Submarine Objects" oder "Unidentified Submerged Objects" (USO, dt.: "nicht identifizierte unterseeische Objekte"), bezeichnet. Der USO-Begriff muss nicht zwangsläufig mit UFOs in Verbindung gebracht werden, da damit auch nicht identifizierte U-Boot-artige Objekte bezeichnet werden.

UAP / UAO / UAS (1)
Als Alternative zum (klischeebehafteten) UFO-Begriff gilt "Unidentified Aerial Phenomena", auch "Unidentified Atmospheric Phenomena" oder "Unusual Aerial Phenomena" (UAP), im Deutschen allgemein "nicht identifiziertes atmosphärisches Phänomen", im Französischen erweitert definiert als "nicht identifiziertes Luft- und Raumfahrtphänomen" (PAN, s.o.). Kreiert wurde der Begriff vom US Air Force Technical Intelligence Center (ATIC) in den 1950er Jahren. Geprägt wurde der UAP-Begriff in der UFO-Szene um 1980 durch die englische UFO-Forscherin Jenny Randles.

Richard F. Haines, u.a. Wissenschaftler bei der NASA und wissenschaftl. Direktor des National Aviation Reporting Center on Anomalous Phenomena (NARCAP) definierte UAP wie folgt:

"Ein nicht identifiziertes atmosphärisches Phänomen (UAP) ist ein visueller Stimulus, der einen Sichtungsbericht eines Objekts oder Lichts am Himmel hervorruft, dessen Aussehen und/oder Flugdynamik kein logisches konventionelles Flugobjekt nahelegt und der auch nach genauer Prüfung aller vorliegenden Beweise durch Personen, die technisch dazu in der Lage sind, sowohl eine umfassende technische Identifizierung als auch eine solche nach dem gesunden Menschenverstand vorzunehmen, falls eine solche möglich ist, unidentifiziert bleibt."

Bevorzugt verwendet wird der Begriff auch seitens mancher öffentlicher Stellen, wie z.B. vom britischen Minstry of Defense (MoD) oder der amerikanischen Luftfahrtbehörde (FAA). Ferner findet sich ein Bezug auf den Begriff auch in manchen Gruppennamen wieder (z.B. NICAP, NARCAP, GEIPAN, CENAP, MUFON-CES sowie der früheren PEGAP).
Hierzulande favorisierte die Skeptiker-Gruppe CENAP Ende der 1970er Jahre den UAP-Begriff, hat dies aber Anfang der 1980er Jahre wieder aufgegeben, da die seinerzeit damit verbundenen Sichtungen von diversen Leuchtobjekten seitens CENAP vielfach als fehlinterpretierte, herkömmliche Objekte gewertet und die damals favorisierte "Plasma-Theorie" somit als unzutreffend angesehen wurde.
Der UAP-Begriff hat sich im deutschen Sprachraum nie durchsetzen können. Dennoch könnte der UAP-Begriff die Diskussion auf eine weniger emotionsgeladene Ebene und weg von der Fixierung auf die ETH lenken.
UAP ist gleichzeitig eine Art Oberbegriff, dem auch anderweitige atmosphärische Phänomene, wie bspw. Kugelblitze, Erd(beben)lichter oder andere anomale Leuchtobjekte, zugeordnet werden können.

In den Vereinigten Staaten wurde von der mittlerweile aufgelösten Gruppe APRO exklusiv der Begriff des "Unconventional Aerial Object" (UAO, dt.: "unkonventionelle Luftraum-Objekte"), speziell für Phänomene verwendet, die nicht als gewöhnlich oder irdisch erklärt werden können. Der UFO-Begriff wurde für Phänomene verwendet, die aufgrund hinreichender Zeugnisse eine Klassifikation ermöglichten.

Das australische Verteidigungsministeriums untersuchte bis 1996 gemeldete UFO-Sichtungen und verwendete hierfür den Begriff der "Unconventional Aerial Sightings" (UAS).

OVNI / PAN / MOC (1)
Im französischen Sprachraum wird der Begriff "OVNI" ("Objet Volant Non-Identifé") als französische Übersetzung des englischen Begriffs UFO verwendet, neben dem "PAN"-Begriff ("Phénomènes Aérospatiaux Non-Identifiés") als Übersetzung des UAP-Begriffs (s.u.). Ferner findet sich die Abkürzung OVNI auch in den Sprachen: Spanisch, portugiesich und italienisch.
Von den französischen UFO Forschern Aimé Michel und Jaques Vallée wurde der Begriff "Mystérieux Objets Célestes" (MOC, dt.: "Mysteriöse Himmelsobjekte") eingeführt.

EL / EQL (1)
Ein UAP-Ableger sind die in den frühen 1980er von Paul Devereux entwickelten und publizierten »Earth Lights« (EL, dt.: "Erdlichter"), eine Variante der "Earthquake Lights" (EQL, dt.: "Erdbebenlichter"), die im Zusammenhang mit Erdbeben sowie geologischen bzw. tektonischen Aktivitäten gesehen werden. Auch der amerikanische UFO-Forscher John Keel tendierte in diese Richtung.
Als ein Paradebeispiel für Erdlichter gelten die bei Hessdalen seit den 1980ern beobachteten Lichtobjekte, auch wenn darunter so manche fehlinterpretierte, herkömmliche Ursachen zu finden sein dürften.

ALP (1)
("Anomalous Luminous Phenomena" (ALP, dt.: "anomale leuchtende Objekte")
eingeführt vom kanadischen Neurologen und Geologen Dr. Michael Persinger

"ALPs zeigen sonderbare Bewegungen, strahlen ungewöhnliche Farben oder Töne aus und hinterlassen gelegentlich physikalische Rückstände. Wenn sich diese Phänomene einem Beobachter nähern, werden häufig exotische Kräfte und Wahrnehmungen berichtet. Die meisten ALP zeigen eine Lebensdauer im Minutenbereich und scheinen Abmessungen im Meterbereich zu haben."

Persinger verwendet den Begriff in der Beschreibung seiner "Tectonical Strain Theory" (Theorie der tektonischen Deformation), ein Erklärungsmodell für das UFO-Phänomen auf der Basis der Erdlichter bzw. ALP. Im deutschen Sprachraum ist der ALP-Begriff allerdings kaum bekannt.
 

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Klassifikationen:


Für die Systematik und Organisation der verschiedenartigen Sichtungen und Vorfälle im Zusammenhang mit UFOs, sind verschiedene Klassifikationen entwickelt worden. 

nach Hynek (3)
Diese Einteilung geht auf J. Allen Hynek zurück und erfolgt bereits bevor eine Analyse des jeweiligen Falles vorgenommen wird.

  • Nocturnal Lights (nächtliche Lichter)
  • Daylight Discs (Tageslichtscheiben, Tagessichtungen, mehr als 150m entfernt)
  • RV - Radar/Visual (auf Radar und auch optisch)
  • Close Encounter of the First Kind (CE I , Nahe Begegnung der 1. Art, näher als 150m) 
  • Close Encounter of the Second Kind (CE II , Nahe Begegnung der 2. Art, zusätzliche Wechselwirkungen mit der Umgebung)
  • Close Encounter of the Third Kind (CE III , Nahe Begegnung der 3. Art, es werden Wesen beobachtet)
  • Close Encounter of the Fourth Kind (CE IV , Nahe Begegnung der 4. Art , es kommt zum Kontakt mit diesen Wesen)

Nach einer Analyse eines Falles werden innerhalb der Gruppe der UFOs im engeren Sinne, bei Fällen, die nicht eindeutig aufgeklärt werden konnten weitere Unterscheidungen vorgenommen.

> bei UFOs im engeren Sinne: (3)
  • Near UFO (zuordenbar aber nicht eindeutig)
  • Problematic UFO (wesentliche anomale Merkmale, unter bestimmten Bedingungen möglichweise doch zuordenbar)
  • Good UFO (herkömmliche Erklärung unwahrscheinlich, viele anormale Merkmale)
  • Best UFO (herkömmliche Erklärung eindeutig ausgeschlossen)
(3) Buch: "Das Rätsel: Unbekannte Flugobjekte", Hans-Werner Peiniger, Moewig 1998

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